Friedrich Wilhelm Kritzinger war ein Ministerialdirektor unter dem nationalsozialistischen Regime in Deutschland. Er wurde am 4. April 1890 in Frankfurt an der Oder geboren und trat nach dem Ersten Weltkrieg der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) bei. In den 1920er Jahren arbeitete er als Rechtsanwalt in Berlin.
1932 trat Kritzinger in die NSDAP ein und wurde 1933 zum Leiter des Referats für Kultusangelegenheiten im Preußischen Kultusministerium ernannt. Ab 1937 war er im Auswärtigen Amt tätig und stieg dort zum Ministerialdirektor auf.
Während des Zweiten Weltkriegs spielte Kritzinger eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der nationalsozialistischen Rassenpolitik. Insbesondere war er beteiligt an der Planung und Durchführung der Deportation von Juden in den Osten. Er war ein Vertrauter des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich und hatte enge Verbindungen zur SS-Führung.
Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde Kritzinger verhaftet und wegen Beteiligung an der Verschwörung gegen das Regime angeklagt. Er wurde jedoch freigesprochen und in den letzten Tagen des Krieges von der SS befreit.
Nach dem Krieg wurde Kritzinger von den Alliierten verhaftet und vor Gericht gestellt. Im Nürnberger Juristenprozess wurde er wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verurteilt. Er verstarb jedoch vor Verbüßung der Haftstrafe am 25. April 1947 in Nürnberg.
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